Die Geschichte von Choi Hong-Hi und die Entwicklung des Taekwondo
Choi Hong-Hi wurde am 9. November 1918 im Gebiet des heutigen Nordkorea geboren. Bereits im Alter von 12 Jahren wurde er wegen Aufwiegelung gegen die japanischen Behörden aus der Schule ausgeschlossen. Aus diesem Grund schickte ihn sein Vater zu einem dieser Meister, Han Il-Dong, der zudem einer der berühmtesten Lehrer der Kalligraphie (Schönschreibkunst) war. Aufgrund des schlechten gesundheitlichen Zustandes seines Schülers, drängte er Choi Hong-Hi dazu, Taek Kyon zu erlernen.
1938 wurde Choi schließlich von ihm zur Weiterbildung nach Japan gesandt. Dort erlernte er zusätzlich die japanische Kriegskunst Karate und erlangte nach zwei Jahren sehr intensiven Trainings den schwarzen Gürtel 1. Grades. Bei Ausbruch des II. Weltkrieges mußte sich jedoch Choi gegen seinen Willen zur japanischen Armee melden, und wurde während seiner Stationierung in Pyongyang in Nordkorea als Organisator der koreanischen Unabhängigkeitsbewegung angeklagt und während der acht Monate vor seinem Prozeß in einem japanischen Gefängnis inhaftiert. Die Unabhängigkeitsbewegung wurde später als sogenannte Studenten- und Soldatenbewegung von Pyongyang bekannt.
Um die Härte der langen Inhaftierungszeit zu mindern und sich physisch fit zu halten, praktizierte Choi Hong-Hi in seiner Zelle Taek Kyon und Karate. Innerhalb kürzester Zeit wurden seine Zellengenossen und der Gefängniswärter zu seinen Schülern. Die Befreiung Koreas im August 1945 rettete Choi vor einer siebenjährigen Gefängnisstrafe. Daraufhin reiste er nach Seoul, wo er eine Soldaten- und Studentenpartei gründete.
Im Januar 1946 wurde er als stellvertretender Leutnant in die neugegründete koreanische Armee aufgenommen und bald darauf Kompaniechef des 4. Infantrieregiments in Kwang-Ju in der Cholla-Namdu Provinz. Dort begann er zunächst damit, seine Soldaten im Karate zu unterrichten. Angetrieben durch seine nationale Gesinnung verschrieb er sein Leben aber den koreanischen kriegerischen Künsten.
Er wollte eine eigene kriegerische Kunst entwickeln, die dem japanischen Karate in Psyche und Technik überlegen sei. Diese Aufgabe wurde zu seinem Lebenswerk. In den folgenden Jahren entwickelte er neue Techniken, verbesserte die Taek Kyon- und ergänzte die Karate-Techniken durch unzählige weitere. Parallel mit seiner steilen militärischen Kariere (1951 wurde er Brigadegeneral) wuchs sein Einfluß auf das Militär und so konnte er es durchsetzen, daß die von ihm entwickelte kriegerische Kunst in das Ausbildungsprogramm der Armee aufgenommen wurde.
1953 gründete er für das Militär den Oh Do Kwan ("Turnhalle meines Weges"), zu der alle führenden Ausbilder des Militärs und alter koreanischer Künste herangezogen wurden. Mit der Unterstützung von NAM, TAE-HI gelang es ihm, die verschiedenen Systeme in einem neuen, einheitlichen System zu verschmelzen.
Von dieser Ausbildungsstätte wurden viele Lehrer in die ganze Welt geschickt, um die neue Kampfkunst zu verbreiten.
Ende des Jahres 1953 unterstand Choi Hong-Hi der CHONG DO KWAN (Turnsaal der Blauen Welle), der größte Turnsaal für Zivilisten in Korea.
1954 war das Jahr, in dem die neue Kampfkunst nahezu abgeschlossen war. In den alten Kampfschulen wurde ebenfalls nach dem neuen System unterrichtet.
Quellenverzeichnis (c) www.taekwondo-homepage.de